Nachdem wir uns nach reiflicher Überlegung auf Grund als regnerisch und kalt angekündigten Wetters sowie zu schlechter bzw. fehlender Ausrüstung gegen die Wanderung zur Trolltunga entschieden hatten, war klar, dass wir einen „Ersatz“ brauchten. Die Wanderung zum Preikestolen war ohnehin schon eingeplant, weswegen die Entscheidung auf den ebenfalls am Lysefjord liegenden Kjerag fiel.
Zuvor, einen Tag nach Bergen, stand der Wasserfall Vøringsfossen, einer der größten Wasserfälle Norwegens, auf der Agenda. Ein paar Fotos, eine Nacht, zwei Fährstrecken sowie einige Kilometer später erreichten wir Stavanger. Wir liefen durch die Innenstadt, versorgten uns in der Touristeninformation mit allerlei Infos über die Region Stavanger und den Lysefjord und fuhren am Abend weiter auf einen Campingplatz, der nur 5km vom Parkplatz und Ausgangspunkt zum Preikestolen entfernt war.
Am nächsten Morgen ging es früh los, um 5.30 Uhr klingelte der Wecker, gegen 6.45 Uhr starteten wir unsere Wanderung am Preikestolen-Parkplatz. Grund hierfür war die Kenntnis über den Ansturm von Touristenmassen an Mittag und Nachmittag. Kaum waren wir unterwegs begann es – entgegen der Wettervorhersage – kräftig zu regnen und auch der Nebel schien sich mit jedem Höhenmeter mehr zu verdichten, man konnte keine 50m weit sehen. Natürlich hatten wir jetzt die Befürchtung, dass wir vor lauter Nebel von der Kanzel aus den Fjord nicht erspähen konnten. Letztendlich hörte der Regen aber nach etwa einer Stunde auf und auch der Nebel lichtete sich nach und nach.
Als wir nach knapp 2 Stunden oben ankamen waren nur wenige Menschen da. Wir nutzen dies bei immer besser werdendem Wetter für ein paar Fotos und unsere Vesperpause:
Auf dem Rückweg sahen wir dann dass, was wir schon fast so erwartet hatten: Menschenmassen bahnten sich den gut ausgebauten Wanderweg nach oben. Wir waren – trotz Regens – sehr froh über die Entscheidung so früh losgegangen zu sein.
Die zweite Wanderung zum Kjerag startete ähnlich, wenn auch nicht ganz zu früh wie am Preikestolen. Dieses Mal warteten wir einen Schauer im Wohnmobil ab, um dann am Wanderparkplatz zu starten. Wir brauchten 2 ¾ h für die Wanderung, die drei steile Anstiege beinhaltet. Das Wetter war wechselhaft und stellenweise sehr windig. Nach einigen Fotos am Felsen und kurzer Essenspause begannen wir mit dem Abstieg. Wir waren etwas verwundert, auch hier kamen uns gegen Nachmittag sehr viele Menschen entgegen; und das obwohl der Wanderweg bei weitem nicht so gut ausgebaut wie jener am Preikestolen war. Wieder waren wir froh, dass wir den Felsen, hinter dem es 1000m in die Tiefe ging, an diesem Tag vor den meisten anderen erreicht hatten:
Nach der Rückkehr fuhren wir weiter bis zu einem schönen Campingplatz in Egersund. Hier blieben wir zur Erholung zwei Nächte bevor wir unsere Fahrt an der Nordsee entlang Richtung Oslo fortsetzten. Es hat uns allen gutgetan 🙂
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