Den Abschluss der Schottlandreise machte ein Abstecher nach Barra, eine Insel auf den äußeren Hebriden. Hier wollten wir eine Nacht bleiben um dann nach Glasgow und anschließend nach Deutschland zurückzufliegen. Warum dies so besonders ist? Die Sehenswürdigkeit ist nicht die Insel selbst, sondern ihr Flughafen. Der Airport Barra ist neben dem auf Fraser Island (Australien) der einzige weltweit, bei dem die Start- und Landebahn aus Sand besteht, genauer: aus dem Strand. Entsprechend kann auch nur bei Ebbe gestartet und gelandet werden.
Der Flug, welcher die Idee meines mitreisenden Freundes war (der übrigens noch „flugverrückter“ ist als ich 😉 ), begann bereits interessant. Unser Flugzeug war eine DHC-6, genannt Twin Otter, welche Starts und Landungen auf sehr kurzen Bahnen ermöglicht – STOL ist der abgekürzte Fachbegriff. Unsere propellerbetriebene Twin Otter von Loganair hatte 18 Sitzplätze und relativ wenig Platz. Ich war zum ersten Mal in einer so kleinen Maschine und dementsprechend wackelig fühlte sich der Flug für mich zunächst an. Jedoch muss ich anmerken, dass ich mir dies zuvor deutlich schlimmer bzw. stärker vorgestellt hatte.
Die mit etwas Anspannung erwartete Landung verlief überraschend sanft. Kein großartiges Rutschen und außer dem entsprechenden Ausblick kaum Anzeichen dafür, dass dies eine etwas andere Landebahn sei. Nach dem Aussteigen zeigte sich uns das einmalig beindruckende Bild von unserem Flugzeug im Sand.
Für etwas Unsicherheit sorgte das angekündigte Wetter, der näherrückende Sturm Ophelia. Wir hatten zuvor recherchiert, dass bei entsprechenden Windbedingungen nicht nur die Flüge ausfallen, sondern auch keine Fähren mehr nach Barra fahren würden. Es bestand also durchaus die Gefahr zu „stranden“ und damit auch den Rückflug nach Deutschland zu verpassen.
So führte unser erster Weg in den kleinen Warteraum und dort zum Info- bzw. Check-In-Schalter. Dort eröffnete man uns wahrheitsgemäß, dass man noch nicht absehen konnte, inwieweit das Wetter den einzigen Flug an kommenden Tag beeinflussen würde, bot uns aber an, uns (kostenlos!) auf den in wenigen Minuten erfolgenden Rückflug umzubuchen. Dies nahmen wir an und ich nutzte die letzten Augenblicke vor dem Einsteigen noch, um ein paar landschaftliche Eindrücke mit dem Handy festzuhalten.
Wir hatten die zwei allerletzten Plätze auf diesem Rückflug erhalten, ich nahm in der letzten Reihe auf dem klappbaren Jumpseat platz. Wie sich am folgenden Tag herausstellte, war unsere Entscheidung goldrichtig gewesen, der Flug von Glasgow nach Barra – und damit auch der Rückflug – wurde gestrichen.